Aktuelles

Mittwoch, 13. Mai 2020

Es gibt Wunder...

Es gibt Wunder, die auch nach etlichen Jahren nichts von ihrem Zauber verlieren.

Es ist jedes Mal ein Wunder, wenn ein neues Leben seinen Anfang nimmt.



Alles fängt ganz sanft an und doch geschieht es wie ein kraftvoller Vulkanausbruch. Von aussen ist noch nicht viel zu erkennen doch im Inneren verwandelt sich Energie in verschiedenen Formen die ich noch nicht genau verstehe.

Von aussen noch nicht ganz fassbar, doch eine innere Wahrnehmung der Körperliche Veränderung.

Während der Vulkan zu brodeln beginnt, kommt eine tiefe Freude und unglaubliche Energie in mir auf. Langsam geschieht auch von aussen eine sichtbare Veränderung: die Wölbung von meinem Bäuchlein. Dann wird es in mir etwas stiller.

Manchmal bin ich sehr traurig und etwas kraftlos. Erkenne mich nicht mehr in meiner Stimmung, bin dann etwas verloren und suche den Halt in der äusseren Welt. Alles verändert sich, mein Körper fühlt sich schwerer, runder an und ab und zu ein Ziehen was mich verunsichert. Dann wird in mir gezappelt und dieses Gefühl macht mich wieder glücklich. Meine Stimmung ist ab und zu auf den höchsten Bergen, dann wieder in den tiefsten Tälern und ich bin mit mir beschäftigt, grenze mich teilweise auch ab von der Aussenwelt. Es braucht viel innere Kraft um mitzuhalten, um zu verstehen was in mir geschieht. Nicht immer verstehe ich es. Ich schlafe sehr viel, dies tut mir gut. Doch gehe ich auch noch zur Schule und helfe wo ich kann im Bienenhaus mit. Meine Lust am Essen hat sich verdreifacht. Habe ich ein gesundes Menü verschlungen, habe ich schon wieder Lust nach etwas anderem. Ich fühle mich wie eine Pfuhlschnepfe, die sich als Vorbereitung für ihre lange Reise in den Süden den Bauch vollschlägt.

Jetzt bin ich angekommen mit meinem runden Bauch. Ich zeige ihn stolz der ganzen Welt. Alles ist bereit, kleine Kleider, die ich sorgfältig in den Schrank eingeräumt habe; und Windeln, die sind so klein. Das Bettlein meines Kindes steht auch schon bereit, ich schaue immer wieder hinein, bald wird es dort liegen. Schaue immer wieder in den Kleiderschrank und staune über die kleinen Grössen.

Meine Stimmung ist ausgeglichener, aber jetzt werde ich doch etwas ungeduldig. Meine Tasche für ins Spital habe ich zehnmal umgepackt, aber jetzt steht sie bereit. Es kann jeder Zeit losgehen, ich bin gespannt und gleichzeitig auch etwas verunsichert. Doch ich freue mich mein Kind zu sehen, zu riechen, zu empfangen. Wie wird es wohl aussehen! Wie wird es sich anfühlen wenn ich es das erste Mal in meine Arme schliesse. Bald mache ich in meinem Leben einen Quantensprung und werde Mama.

                                                                                              Ayleen